Atvia Historie - ein kurzer Abriß
Von Schiffbruch bedroht, rettete sich vor langer Zeit, eine Sklaven- und Sträflingskolonie aus Falkenburg während eines Unwetters auf ein ihnen unbekanntes Festland. Sie gaben ihm den Namen Atvia und begannen mit der Besiedelung. Alsbald stellten sie fest, dass dieses Gegend nicht ganz unbewohnt war. Neben Feen, Irrlichtern und seltsamen geisterhaften Wesen, begegnete man auf Schritt und Tritt magischen Erscheinungen, merkwürdigen Kreaturen und Pflanzen, die keinesfalls gewöhnlich und schon gar nicht ungefährlich waren. Doch die Flüchtling machten bald ihren Frieden mit ihnen und bewohnten zuerst nur den Landstrich um das heutige Hondarth herum, wo sie ein kleines Dorf errichteten.
Einige Jahre später tauchten mehrere Magier aus dem Lande Falkenburg während einer angeblichen Studienreise in dieser Idylle auf, die tatsächlich allerdings eher eine Zuflucht suchten, da man in ihrer Heimat begonnen hatte, ihnen das Leben schwer zu machen. Nach ausgiebigen Studien über die Landschaft, die dort im Überfluss vorkommende natürliche Erdmagie und die bisherigen Bewohner, beschlossen die Magister zu bleiben und siedelten sich südöstlich von Hondarth an. Unter Verwendung von Magie schufen sie eine kleine Magierakademie, die sie fortan ihr Zuhause nannten. In einer Nacht- und Nebelaktion schmuggelten sie bald darauf die ihnen ergebenen Novizen, Diener und Jungmagister aus der falkenburgischen Magierakademie heraus und schifften sie heimlich nach Atvia ein.
Da sich daraus zwangsläufig eine Frage der Sicherheit ergab, schlossen sich die zwölf ältesten und mächtigsten Magier zu einem Zirkel zusammen und bannten ihre gesamte Macht, zusätzlich aller Erdmagie, die sie bewältigen konnten in einen kopfgroßen weißen Kristall, den sie auf den Turm der neu erbauten Magierakademie zu Atvia in Sicherheit brachten. Mit seiner Hilfe erschufen sie einen permanenten Nebelring rund um Atvia herum und hofften, damit vor falkenburgischen Schiffen sicher zu sein.
Die Bewohner der neuen Magierakademie kauften bald darauf bei den ansässigen Fischern und Bauern in Hondarth alles ein, was sie zum Leben benötigten und der Handel verlief jahrelang zu beiderseitiger Zufriedenheit. Vor etwas mehr als 500 Jahren nun, durchbrachen falkenburgische Schiffe die schützende Nebelwand und Verrat aus den eigenen Reihen ermöglichte es, dass die Verteidigung der Magister völlig versagte.
Der Kristall wurde von den Invasoren zerschmettert, was ein schweres Erdbeben auslöste. Durch die Zerstörung des Magiespeichers geriet das Gleichgewicht der atvianischen Erdmagie vollends aus den Fugen und machte sie sporadisch und nahezu unkontrollierbar. Noch bevor die Magister recht wussten wie ihnen geschah, waren sie ihrer Macht beraubt und die Falkenburger machten mit Hilfe von in Ketten liegenden Magiersklaven die neue Akademie dem Erdboden gleich.
In all dem Chaos gelang es dem Zirkel der zwölf Magier einige der Bruchstücke des Kristalls zu retten und diesen letzten Rest ihrer Energiequelle mit Elementarkurieren in Sicherheit zu bringen. Da sie jedoch sehr geschwächt waren, lösten sich die Kuriere allzu früh auf und die Splitter gingen in den Wäldern rund um die Akademie verloren. (s. Atvia III). Einige davon wurden von den Falkenburgern geborgen und mitgenommen. Den geschlagenen Magiern blieb nur die Flucht in die Wälder. Wer nicht floh, wurde getötet und nur wenige Magiekundige überlebten diesen Tag. Wellen von falkenburgischen Söldnern fluteten brandschatzend und plündernd über die wenigen Siedlungen Atvias hinweg und nicht wenige der Bewohner fanden sich am Ende in Sklavenketten auf den Schiffen wieder, die gen Falkenburg Segel setzten.
Der Zirkel der Zwölf jedoch war dank dem Opfer ihrer Getreuen in die Wälder entkommen. Sie zogen nach Hondarth, halfen dort mit, das Dorf wieder aufzubauen und standen den verletzten Einwohnern mit Rat und Tat zur Seite. Drei der Kristallsplitter wurden gerettet und somit stand ihnen die darin enthaltene Magie zur Verfügung, was jedoch nicht zur Wiederherstellung der schützenden Nebenwand genügte. So beschlossen sie, auf den, dem Hafen von Hondarth vorgelagerten Felsgruppen, Aussichtsposten zu stationieren und Wachfeuer zu unterhalten. Es war die Geburtsstunde der atvianischen Garde.
500 Jahre friedlichen Lebens vergingen. Hondarth wurde zur Hauptstadt erklärt und wuchs zu stattlicher Größe heran. Eine Bibliothek und ein Ratshaus entstanden, später auch ein Lazarett in der Nähe des Hafens. Der Zirkel der Zwölf wurde in den Hohen Rat umbenannt und erließ Gesetze, die jedem Bürger Atvias ein friedliches und gesichertes Leben ermöglichen sollten. Es wurden Siedlungen im ganzen Land gegründet und Garnisonsposten eingerichtet. Die Handelsbeziehungen in andere Länder wurden ausgebaut und ein florierender See- und Landhandel entstand. Atvia wurde wohlhabend.
Als schließlich die Falkenburger erneut die Hand nach Atvia ausstreckten, trafen ihre Spione auf eine friedliebende aber sture Bevölkerung, der viel an ihrer wunderbaren Heimat lag, die sich zudem als äußerst reich an Bodenschätzen herausgestellt hatte und die nicht mehr nahezu kampflos einzunehmen war.
Weit davon entfernt, sich entmutigen zu lassen, bereiteten die Invasoren abermals unter Verwendung einer üblen List die Übernahme des Landes vor, auf das sie ein Anrecht zu haben glaubten. Kurz vor dem 500. Jahrestag der Gründung des Zirkels der Zwölf schlugen sie zu und die zahlreichen Gäste, die zum Jubiläum angereist waren, kamen gar nicht mehr bis nach Hondarth durch, das bereits unter Seeblockade lag. (Atvia III)
Der Hohe Rat, welcher sich mit Hilfe der magischen Splitter seine Gesundheit erhalten konnte, bat diese Gäste um Hilfe. Sie sandten sie in die Vergangenheit, um die von den Elementarkurieren einst verlorenen Kristallstücke zu suchen, in denen sie ihre einzige Hoffnung und Machtquelle sahen, Atvia zu verteidigen.
Tatsächlich kehrten die Helden nach zahlreichen bestandenen Abenteuern gerade noch rechtzeitig mit einigen der Kristalle zurück, welche die Magier sich sogleich aneigneten. Mit Hilfe eines schlau erdachten Planes und der Zusammenarbeit der Bürger von Hondarth, der Garde und des Hohen Rates konnten die Falkenburger beinahe vollständig vernichtend geschlagen und die schützenden Nebel vor der Küste wieder hergestellt werden.
Viele Bürger von Hondarth, darunter auch einer der Magier des Rates der Zwölf, hatten jedoch an diesem Tage den Tod erlitten. Die Helden, die eigentlich nur Gäste der Jubiläumsfeier hätten sein sollen und denen man den schlussendlichen Sieg zu verdanken hatte, wurden gefeiert und mit Gold belohnt. Man erklärte sie zu Ehrenbürgern Atvias und seither sind sie in jedem Haus gern gesehene Gäste. Heute erzählt man den Kindern bereits Geschichten von ihren Heldentaten.
Seit dieser Zeit wurde vor Atvias Küsten kein falkenburgischer Segler mehr gesichtet und im Landesinneren geht alles weiter seinen mehr oder weniger gewohnten Gang.
Die Erdmagie auf Atvia jedoch, hat sich nie ganz von der Zerstörung des hoch aufgeladenen Erdmagie-Kristalls erholt. So kann es vorkommen, dass zum Beispiel Zauber eine völlig andere oder nur ähnliche Wirkung haben, oder ein Ritual sich auch mal selbständig macht oder doppelt so stark wird, wozu es nur der halben Kraft des Magiers bedarf. Oder der Doppelten.... Alles ist eben möglich. Atvia ist nach wie vor ein hoch magisches Land, das durch die Verschiebung seiner unterirdisch laufenden Kraftlinien nicht mehr ganz so berechenbar ist, wie vor der Zerstörung des Kristalls.
Mehr zu diesem Thema findet ihr vielleicht in den Archiven... Viel Vergnügen beim Stöbern in den alten Schriften...